Bekanntlich birgt die Optimierung der Stand by Verluste ein enormes Einsparpotential beim elektrischen Energieverbrauch. Da auch die Konsumenten der Geräte dies mehr und mehr kritisch hinterfragen, bedeutet ein niedriger Ruhestromverbrauch ein werbewirksames Argument für die Hersteller.
Pauschal gesprochen begrenzen die EU Vorgaben den Ruhestrombedarf von Haushaltsgeräten auf 1 W, ab 2013 sogar auf nur noch 0,5 W. Die Umsetzung erfolgt durch die Richtlinien der IEC Kommission, die mit der IEC 62301, zweite Ausgabe, die neueste Norm vorgibt.
Gegenüber der ersten Ausgabe 2005 wurden einige Präzisierungen vorgenommen. Insbesondere der Stabilitätsbetrachtung bei der Leistungsmessung wird durch eine aufwendigere Berechnung (z.B. lineare Regression) mehr Beachtung geschenkt. Es wird auch explizit auf die Messproblematik bei niedrigen Leistungsfaktoren und hohen Strom-Scheitelfaktoren (Crest Faktor) eingegangen. Die neu definierte Bezugsgröße MCR (Maximum Current Ratio) stellt eine Abhängigkeit zur geforderten Messgenauigkeit her. Auch die Problematik hoher kapazitiver Blindströme, verursacht durch Netzeingangsfilter, wird angesprochen.